Patenbitten der Feuerwehr Höfen
Wenn die Feuerwehr Höfen etwas plant, wird es erfahrungsgemäß groß und imposant. Und deshalb soll auch ihr Gründungsfest, als jüngste Feuerwehr der Region etwas ganz besonderes werden. Von 7. bis 9. Juni wird 75 Jahre Feuerwehr Höfen gefeiert. Damit es gelingt musste neben Schirmherr auch noch ein Patenverein gesucht werden. Und die Kameraden der Feuerwehr Höfen mussten nicht überlegen und machten sich vor kurzem auf den Weg nach Teisbach, um nach der Patenschaft für ihr Gründungsfest im kommenden Jahr zu bitten. Nach den obligatorischen Aufgaben sagte die Feuerwehr Teisbsch als Patenverein selbstverständlich zu. Doch so einfach haben sie es ihren Freunden der Feuerwehr Höfen nicht gemacht.
Am späten Nachmittag ist die gesamte Feuerwehr Höfen mitsamt Fahne, allen Festmädchen und Festdamen und in Begleitung ihres Schirmherrn Bürgermeister Armin Grassinger zur Mehrzweckhalle Teisbach gezogen. Dort haben die Teisbacher für das Event alles bestens vorbereitet und schön geschmückt. So konnte die Partnerwehr herzlich empfangen werden und nach einem Spalierempfang nahmen die insgesamt rund 250 Feuerwehrler aus Höfen und Teisbach mit Gästen in der Turnhalle Platz.
Der Vorstand der Feuerwehr Teisbach Thomas Rothlehner begrüßte die Gäste und wollte von den Höfenern wissen, was ihr Begehen ist. Franz Limmer, der Festausschussvorsitzende und sein Stellvertreter Nico Angerstorfer haben ihr Anliegen in Versform auf der Bühne vorgetragen. Nächstes Jahr im Juni zum großen Gründungsfest der Feuerwehr Höfen fehle nur noch eines, der perfekte Patenverein.
Doch so leicht gaben die Teisbacher nicht klein bei, wie es traditionell beim Patenbitten üblich ist. Zuerst mussten die Kameraden aus Höfen fünf Aufgaben erfüllen und so die Heimatwehr überzeugen, dass es ihnen wirklich wichtig ist. Ganz obligatorisch für diese Veranstaltung startete man mit dem ersten Spiel, das Knien am Holzscheit. In viel Arbeit wurde dies von der Feuerwehr Teisbach angefertigt und mit einer Inschrift veredelt. Am Holzscheit musste der Vorsitzende Alfons Weinzierl, Kommandant Rainer Priglmeier, sein Stellvertreter Andreas Stemberger, sowie er Festausschussvorsitzende Franz Limmer und sein Stellvertreter Nico Angerstorfer. Aus als Stiefel geformte Biergläser mussten die fünf trinken, haben trotzdem nichts verschüttet und die Aufgabe mit Bravour gemeistert.
Gleich im Anschluss zapfte Bürgermeister Grassinger gekonnt mit zwei Schlägen das erste Fass Bier.
Geschicklichkeit war gefragt
Für die weiteren Spiele haben Nicolas Wittmann und Alex Mühlbauer die Bühne übernommen und holten erst drei Feuerwehrler aus Höfen mit nach oben. Sie mussten möglichst viele Tischtennisbälle nur mithilfe von Strahlrohren von einem Ort zum nächsten transportieren. Es dauerte ein wenig bis die richtige Balance gefunden wurde und die Tischtennisbälle im Ziel, in Schnapsgläser einlocht waren.
Auch bei der dritten Aufgabe war sehr viel Geschicklichkeit und Präzision gefragt. Beim Spiel „Heißer Draht“ musste eine Spule durch ein stark verbogenes Metallrohr geführt werden, ohne dieses zu berühren. Die Feuerwehr Höfen schickte die beiden Kameradinnen Nele-Marie Knörrer und Katrin Harrer mit „ruhigem Händchen“ ins Rennen. Die beiden Feuerwehrfrauen haben nach einer kurzen Einfindungsphase die Aufgabe stellvertretend für ihre Wehr geschafft.
Der ungleiche Wissenstest
Als es dann im nächsten Spiel „Wissenstest“ hieß wussten viele in der Halle schon Bescheid. Es wartete eine Abwandlung der beliebten Quizsendung mit Günther Jauch, bei dem je ein Team pro Feuerwehr gegeneinander antrat. Die Fragen hatten zwar alle mit der Feuerwehr zu tun, jedoch war der Schwierigkeitsgrad der Fragen sehr stark schwankend. Dabei haben die Teisbacher immer die leichte Frage pro Sachgebiet bekommen und den Höfener Feuerwehrlern blieb meistens nur noch das Raten einer Antwort. Mit dem Endstand von 5:1 blieb der Jubelwehr zum Schluss zumindest ein Trostpunkt aus dem Wissenstest.
Die Stimmung war aber nicht lange gedrückt, weil bei der letzten Aufgabe konnte sich jeder beim Zuschauen köstlich amüsieren. Drei Männer der Feuerwehren Höfen bekamen einen Regenpontscho angezogen und ein Holzgestell auf den Rücken. Daran war eine Halterung für ein Glas Bier und jede Menge Seile. Die Aufgabe für die drei wäre es gewesen, das Glas Bier mithilfe der Seile in Richtung Mund zu führen und es dann auszutrinken. Keine leichte Aufgabe für Ungeübte, wie sich herausstellte und so ging jede Menge Flüssigkeit am Mund vorbei und schütteten sich ab. Ein paar Tropfen landeten jedoch schon am gewünschten Ort und so war auch die letzte der fünf Aufgaben geschafft.
Große Freude bei allen
Es hatten dann der 1. Vorstand aus Teisbach Thomas Rothlehner und sein Stellvertreter Claus Geislinger die ehrenvolle Aufgabe das „Ja-Wort“ zu geben. Die Feuerwehr Teisbach sagte damit den Freunden und Kameraden der Höfener Feuerwehr ihre volle Unterstützung zu, bei allen Angelegenheiten rund um ihr Gründungsfest. Von 7. bis 9. Juni 2024 finden die Festlichkeiten zum 75-jährigen Bestehen der Feuerwehr Höfen statt.
Als Zeichen der engen Verbundenheit der Partnerwehren überreichte die Feuerwehr Teisbach zum Schluss noch ein einzigartiges Erinnerungsgeschenk. Eine großer „Hinkelstein“, bei eine Edelstahltafel angebracht wird, dem ein Feuerwehrsignet und der Schrift „75 Jahre Freiwillige Feuerwehr Höfen – Patenverein FF Teisbach 2024“ . Die Freude bei der Feuerwehr Höfen über das besondere Geschenk, sowie generell für die Übernahme der Patenschaft war sichtlich groß. Doch auch die Teisbacher Kameraden sind stolz, als Patenverein beim großen Fest in Höfen kommendes Jahr dabei sein zu dürfen.
Der restliche Abend und die Nacht wurden genutzt, um gemeinsam zu essen, trinken und sich auszutauschen. Bis in die frühen Morgenstunden wurde zusammen ordentlich gefeiert, getanzt und viel gelacht. Es wurde deutlich, dass diese beiden Feuerwehren mehr als nur Nachbarn sind. Es ist eine lang gelebte Freundschaft zwischen den Freiwilligen Feuerwehren Höfen und Teisbach, und das kam an diesem Abend wieder deutlich zum Ausdruck.
